Die
Chronisten sind sich nicht ganz einig. Fest
steht aber,
dass am 26. April um 1 Uhr 23 ein
Test des
Kühlwassersystems im Block IV des
Kernkraftwerkes
Tschernobyl gestartet wird.
Aufgrund
verschiedener menschlicher Fehler
kommt es
innerhalb kürzester Zeit zu einem
ungeplanten
Leistungsanstieg im Reaktor. Der
Operator
bemerkt den Anstieg und löst 40
Sekunden
später eine Reaktorschnellabschaltung
aus.
Die
Notabschaltung misslingt, der Reaktor gerät
außer
Kontrolle und explodiert acht Sekunden
später. Der
1.000 Tonnen schwere
Reaktordeckel
wird angehoben, die
Rohrleitungen
reißen ab. Luft dringt ein, Gase
entzünden
sich. Der Reaktor brennt und von den
ca. 140
Tonnen Kernbrennstoff werden nach
Schätzungen
8 Tonnen aus dem Kern
geschleudert.
Die
sowjetische Nachrichtenagentur TASS teilt
erst zwei
Tage später, am 28. April um 9 Uhr
abends, mit,
dass es im Kernkraftwerk
Tschernobyl
einen Unfall gegeben hat und
Menschen zu
Schaden gekommen sind.
Einen Tag
später, am 29. April läuft die Meldung
vom GAU
(größter anzunehmender Unfall) in
Tschernobyl
zum ersten Mal in den
deutschsprachigen
Fernsehnachrichten. |